Deutschland nach dem WM-Vorrunden-Aus: ein umfassender Umbruch muss her

Ist man ehrlich, so befindet sich die deutsche Nationalmannschaft seit 2016 auf dem absteigenden Ast. Durch das Vorrunden-Aus bei der WM 2022 hat das DFB-Team zum dritten Mal in Folge ein Turnier deutlich eher beenden müssen als eigentlich gehofft. Bei der EM 2021 reichte es immerhin mit viel Glück für das Achtelfinale. Eine echte Trendwende war dies nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 aber nicht. Katar hat dies bestätigt. Und schon die Medienvertreter sagten es richtig noch während des letzten Spiels gegen Costa Rica: Irgendwann ist es eben auch kein Zufall mehr. Der DFB benötigt einen umfassenden Umbruch, damit die Heim-EM 2024 nicht zum nächsten Desaster wird.

Die Verlierer der WM: Flick und Bierhoff

Oliver Bierhoff ist seit 2004 für die Nationalmannschaft verantwortlich. Zuerst hieß er Manager, inzwischen ist sein Titel „Direktor“. Bis einschließlich 2016 hatte er einen Weltmeister-Titel, eine Teilnahme an einem Finale und ansonsten stets die Qualifikation für das Halbfinale vorzuweisen. Danach traf er Fehlentscheidung um Fehlentscheidung. Viel zu lange hielt er an Jogi Löw fest. Sein Krisenmanagement rund Mesut Özil und Ilkay Gündogan vor der WM 2018 war eine ebensolche Katastrophe wie vor der WM 2022 in Bezug auf die One-Love-Binde. Zudem wählte er nach 2018 und 2021 einmal mehr ein Quartier aus, das zwar für schöne Fotos gut, sportlich aber mit erheblichen Defiziten ausgestattet war. Erinnerungen an seine grausame „Die Mannschaft“-Kampagne wurden wach, die für gute PR sorgen sollte, aber sportlich Probleme bereitete, weil die Bundesliga gar nicht glücklich mit ihr war. Weiterlesen